Die Unterarten des Wolfes

Noch vor fünzig Jahren gingen die Wissenschaftler von weltweit über vierzig verschiedenen Unterarten des Wolfes aus. Neue taxonomische Methoden und die Bestimmung der mitochondrialen DNA haben ein wenig Licht in das Dunkle gebracht. Auch wenn sich die Forscher noch heute streiten, wieviele Unterarten es genau gibt, vermutet man weltweit nicht mehr als 13 verschiedene Unterarten. Man geht von fünf Unterarten in Nordamerika und acht Unterarten in Europa und Asien aus. Bei einigen geografisch isolierten Wolfspopulationen ist man sich aber nicht einig ob es sich um eine eigene Unterart handelt, wie zum Beispiel beim Italienischen Wolf (Canis lupus italicus) oder Spanischen Wolf (Canis Lupus signatus). Ich werde mich in diese Richtung auf jeden Fall noch einmal informieren (zumal andere Wolfseiten viel mehr Unterarten angeben), um weitere Infos dazu geben zu können.

Kleiner Überblick über die bekanntesten Wolfsarten der Erde...

 

Name

Wissenschaftlicher Name

Aussehen

Beschreibung

Mexikanischer Wolf

Canis lupus baileyi

Der kleinste nordamerikanische Wolf gehört heute zu den gefährdetsten Caniden der Erde. Ursprünglich war er in weiten Regionen Nordmexikos und südlichen Gebieten Arizonas, Texas' und New Mexikos beheimatet. Jedoch wurde er wie viele andere Wolfsarten ein Opfer von unerbittlichen Jagden und Verfolgungen. Die Regierungen ließen seit dem mittleren 19. Jahrhundert Giftköder auslegen und engagierten Jäger. Schließlich erklärte der amerikanische Naturschutz (U.S. Fish & Wildlife Service) 1976 den Mexikanischen Wolf zur gefährdeten Spezies. Seitdem liefen einige Zuchtprogramme an, die sich bis jetzt als sehr erfolgreich erwiesen. Zur Zeit gibt es etwa 150 Mexikanische Wölfe in amerikanischen Zoo's. In der Wildnis kommt er nur noch in der Sierra Madre und der umgebenden Region von West-Mexiko vor. Man kann nur hoffen, dass sich seine Situation bald verbessert.

Rocky Mountain Wolf

Canis lupus occidentalis

 

 

Hierbei handelt es sich um eine der größten Wolfsarten Nordamerikas. Sie lebt im oberen Mackenzie River Valley und weiter im Süden bis nach Alberta. Die Fellfarbe des Rocky Mountain Wolfes, der auch unter dem Namen Mackenzie Valley Wolf bekannt ist, reicht von fast schwarz bis zu reinem Weiss.

 Arktischer Wolf

 Canis lupus arctos

 

 

Der Arktische Wolf unterscheidet sich durch die Farbe seines Fells, durch die weniger spitzen Ohren, die kürzere Schnauze und die etwas niedrigere Struktur von den anderen Wolfsarten. Er ist in den nördlichen Regionen Nordamerikas, in den nördlichen und östlichen Küstenregionen Grönlands und in den polaren Gebieten der Arktis beheimatet. Das Leben in diesen Gebieten ist sehr hart. Eiskalte Winde durchschneiden die schneebedeckten Ebenen und drücken die Temperaturen oft auf tiefe Minusgrade herunter. Doch das immerweiße Fell des Arktiswolfes schützt diesen effektiv vor den kalten Temperaturen und lässt ihn fast unsichtbar für seine Beutetiere werden. Da die nördlichen Gebiete schwach oder gar nicht vom Menschen besiedelt sind, besitzen viele Arktiswolfpopulationen nicht die große Scheu ihrer europäischen Verwandten gegenüber dem Menschen. Deswegen müssen sie heute auch effektiv geschützt werden, damit sie keine Opfer von unüberlegten Jagdkampagnen werden und ihre Natürlichkeit erhalten bleibt.

Bildquelle: David L. Mech

 Arabischer Wolf

 Canis lupus arabs

 

 

Der arabische Wolf ist kleiner als seine europäischen und amerikanischen Verwandten und besitzt ein sehr kurzes grau-beiges Fell. Im Gegensatz zu anderen Wolfsarten leben sie nicht in großen Rudeln zusammen, jagen aber in Gruppen mit bis zu vier Tieren. Dabei können sie ziegengroße Beutetiere reißen. Die ursprüngliche Augenfarbe des arabischen Wolfes ist reines Gelb, doch aufgrund der Vermischung mit Hunden lassen sich immer häufiger auch braunäugige Tiere entdecken. Diese Wolfsart gehört ebenfalls zu den stark gefährdetsten Vertretern von Canis lupus.

Bildquelle: www.datadubai.com

 Tibetischer Wolf

Canis lupus laniger

 

leider kein Bild

 

Der Tibetanische Wolf lebt in der Region von Südwestrussland, Tibet, der Mongolei und Zentralchina. Sein Fell ist lang und passt damit perfekt zu den winterkalten Steppen, die in diesem Gebiet sehr häufig auftreten. Er ist von mittlerer Körpergröße.

 Indischer Wolf

 Canis lupus pallipes

 

 

Dier Lebensraum des kleinen Wolfes umfasst Indien, den Iran und die Türkei. Sein Fell erstrahlt in helleren Farben, was ihn für seine Beutetiere schwer erkennbar macht. Er lebt in einigen Gegenden ziemlich eng mit dem Menschen zusammen und streift auch in der Nähe von Großstädten umher (aber nur in kleineren Gruppen oder einzeln). Die nördlichen Populotionen dieser Wolfsart sind etwas größer gewachsen und leben in großen Rudeln zusammen.

 Timberwolf

 Canis lupus lycaon

 

 

Der Timberwolf ist in den Wäldern Nordamerikas und Kanadas beheimatet. Eine spezielle Art, der East-Timberwolf lebt zudem noch in den östlichen Gebieten der USA. Diese Unterart ist am weitesten auf der Erde verbreitet und wurde schon relativ früh entdeckt. Die Fellfarbe dieser Wölfe ist sehr variabel und erscheint in vielen schönen Zeichnungen. Zu ihren bevorzugten Beutetieren gehören junge Elche und Weißwedelhirsche, die sie meist nur durch eine gut durchdachte Jagdstrategie erlegen können.

 Tundrawolf

 Canis lupus albus

 

 

Der Lebensraum des Tundrawolfes erstreckt sich von Alaska bis in die eurasischen Tundren. Sein Fell erscheint in einem ungewöhnlich hellen Grau- oder Braunton und hängt im Körperbereich oft lang herab. Diese Unterart ist generell von großer Struktur und wird häufig mit dem Arktiswolf verwechselt.

Bildquelle: Ross Warner

 Steppenwolf

 Canis lupus campestris

leider kein Bild

Der Steppenwolf ist ein kleiner Wolf, der in den Wüsten und Steppen Zentralasiens lebt. Er hat ein grobes, kurzes Fell von stumpfgrauer Farbe mit leichtem Okereinschlag.

 Europäischer Wolf

(Gemeiner Wolf)

 Canis lupus lupus

 

 

Der europäische Wolf war einst in ganz Europa beheimatet. Leider wurde er in den letzten Jahrhunderten ein Opfer menschlichen Unwissens und musste sehr stark unter Verfolgungsjagden und Vertreibungen leiden. Heute ist der "gemeine Wolf" nur noch in einigen Ländern Europas vertreten. Allerdings hat sich seine Situation in der heutigen Zeit sehr gebessert. Aufgrund großer Aufklärungsarbeit hat er wieder eine echte Chance, seinen alten Lebensraum wiederzubesiedeln. Sein Fell ist rauh bis dunkel. Seine Statur ist mittelgroß und wirkt eher geschmeidig.

Bildquelle: Faszination Wolf

Andere Unterarten des Wolfes...

Name

Wissenschaftlicher Name

Aussehen

Beschreibung

Dingo

 Canis lupus familiaris dingo

 

 

Dingos erreichen eine Kopf-Rumpflänge von ungefähr 90 cm und werden etwa 15 kg schwer. Ihre Färbung ist normalerweise rostrot, mit weisser Schwanzspitze und großen weissen Pfoten. Der Dingo (als Hund ein Plazentasäugetier) gehört nicht zur ursprünglichen australischen Fauna. Weil er aber seit ein paar tausend Jahren wie ein Wildhund lebt, hat sich seine Art bereits zu einer relativ einheitlichen Form entwickelt. Trotzdem kann er nicht als echter Wildhund bezeichnet werden, was sich auch daran zeigt, das gelegentlich schwarze, gemischtfarbige oder weisse Tiere vorkommen. Da es heute immer häufiger zu Kreuzungen zwischen Dingos und später eingeführten Haushunden kommt, verschwinden die "reinrassigen" Dingos allmählich wieder.

 Hund

 Canis lupus familiaris

 

 

Der Hund bildete sich aus den vom Menschen domestizierten Wölfen heraus und gehört heute zu dem engsten tierischen Begleiter des Menschen. Mittlerweile haben sich unglaublich viele Rassen herausgebildet, von denen nur noch wenige dem Stammvater Wolf ähneln. Einer, der ihnen noch relativ ähnlich sieht, ist der Husky (im linken Bild.) Dennoch ist er genauso eng mit dem Wolf verwandt, wie ein Dalmatiner oder Yorkshire-Terrier.

 

Letzte Aktualisierung: 19. Mai 2003

 

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