Wölfe haben ein dickes Fell, das aus langen Deckhaaren und mehr oder weniger dicken Wollhaaren besteht. Die außen liegenden Grannenhaare sind steif, glatt und glänzend. Sie sind nicht nur für das farbliche Erscheinungsbild verantwortlich, sondern halten auch Feuchtigkeit und Schmutz fern. Wollhaare sind wesentlich kürzer und feiner und enthalten eine ölige Substanz, die sie, ähnlich der Schafswolle, wasserabstoßend macht. Im Frühling, gesteuert durch Temperaturwechsel und Tageslänge, werfen Wölfe ihr Winterfell ab und bilden gleichzeitig ein neues, dünneres Fell aus. Zu Herbstbeginn verdichtet sich die Unterwolle wieder und ermöglichst dem Wolf ein Ausharren in der beißenden Kälte subarktischer und arktischer Regionen. Somit ist es für ein Wolfsrudel keineswegs unangenehm, bei -40°C auf einem zugefrorenen See vor sich hin zu dösen. Unterarten in den südlichen Gebieten, wie etwa Indien und Arabien, bekommen ein Winterfell mit wenigen und feinen Wollhaaren. Die Fellfarbe variiert bei Wölfen beachtlich. Während die graubraune Farbe im eurasischen Verbreitungsgebiet dominiert, kommen vor allem in Nordamerika auch häufig gänzlich schwarz, weiß oder fahlgelb bis rötlich gefärbte Tiere vor. Häufig treten diese Unterschiede auch innerhalb desselben Wurfes auf.

Neben der Isolierfunktion kommt vor allem den Grannenhaaren auch in der innerartlichen Kommunikation große Bedeutung zu. So können Wölfe die Nackenhaare und die Haare entlang des Rückens deutlich aufrichten und verleihen einem kampfbereiten Wolf ein imposantes Erscheinungsbild, mit dem er hofft, seinen Konkurrenten einzuschüchtern. Eine weitere Gruppe spezieller Haare befindet sich rund um die Schwanzdrüse, etwa 10 Zentimeter von der Schwanzbasis. Diese äußerst steifen Haare sind immer schwarz gefärbt und eines der sicheren Unterscheidungsmerkmale zwischen Wolf und HUnd.